Frohe Weihnachten allen Menschen
Die Frau sah aus dem Fenster, mit dem Nachmittag kam die Dunkelheit. Mit der Dunkelheit kam die Angst.
Seit 3 Monaten lebte sie nun mit ihren beiden Kindern in diesem Haus, aus dessen Fenster sie blickte.
Weg gelaufen war sie, weit weg gelaufen. Jetzt,,,, stand sie hier.
Heute ist ein besonderer Tag, die Menschen in diesem Land feierten ein Fest, drei Tage lang.
Die Frau wusste nicht genau, worum es bei diesem Fest ging, jedoch hatte sie verstanden, dass Gott darin
eine große Rolle spielte. Der Gott dieser Menschen,,,,,
Ist es der selbe Gott, der auch mein Gott ist? fagte sich die Frau.
Die Kinder spielten auf dem Boden, sie betrachtete ihre beiden Mädchen, nächster Jahr wäre für die Mädchen
ein wichtiges Jahr geworden, wäre sie nicht mit den Mädchen weg gelaufen.
Die Frau spürte die Angst in ihrem Körper, die Angst nährte sich von der Energie der Frau, sie hatte keine Kraft mehr.
Ihre beiden Mädchen kamen zu ihr ans Fenster, rechts und links von ihr stehend, nahmen sie die Hand ihrer Mutter
und blickten mit ihr aus dem Fenster.
Still ist es. Diese besondere Stille,,, fast konnte man sie hören,,,,,
Wenn nichts mehr will und sucht und muss und rennt,,,,, wird es still.
Fest umschloßen die Finger der Frau, die Hände ihrer Töchter.
Es war richtig, weg zu laufen, es war richtig hierher in dieses Land zu kommen, es war richtig,,,,
richtig,,, richtig,,,War es richtig?
Die Angst wurde größer, die Nahrung bekam ihr gut,,,,,,,,,,,,,,,,
'Mit einem scharf geschliffenen Stein',,, in diesem Gedanken blieb die Frau hängen,,, und die Angst?
Die Angst frass sich an diesem Gedanken,,, größer und größer.
"Mit einem scharf geschliffenen Stein"
So ist es immer schon, so wird es immer sein.
Sie hatte die Mädchen genommen und ist los gelaufen.
Sie hatte ihren Körper gegeben für Geld und dieses Geld gegeben für die Reise.
Immer ein Stück weiter.
Ihr Körper war ihr Kapital, nachts in ihren Träumen kamen die Dämonen der Scham.
War es richtig weg zu laufen, würde sie in die Hölle kommen und ihre Mädchen ebenso?
Verdammt in alle Ewigkeit.
Immer noch standen die drei am Fenster und blickten nun in die Dunkelheit hinaus.
Die Mädchen lehnten sich an ihre Mutter.
Die Mutter steht fest.
Die Frau blickt auf ihre Mädchen hinab,,,,,,, was habe ich getan?
Mit einem geschliffenen Stein werden den Mädchen die Klitoris und die Schamlippen abgeschnitten, abgefranst.
So war es immer, so wird es immer sein.
War er richtig, hier um Asyl zu bitten, in diesem Land, dass ein Fest zu Ehren Gottes feiert, welches drei Tage währt.
War es richtig weg zu laufen, würde sie nun für immer verdammt sein? Ist Gott so?
Was hatte sie getan?
Die Mädchen wurden müde, die Frau bereitete das Abendessen, alles ist immer noch etwas fremd für die Frau.
Man drückte hier einen Schalter und hatte Licht, es gab keine Feuerstelle.
Es gab Toiletten und wirklich jeder, hatte eine Toilette.
Der Müll wurde abgeholt und es gab Wasser, so viel Wasser hatte sie noch nie gesehen, es kam aus der Leitung.
Hier war alles anders.
Nachdem die Mädchen eingeschlafen waren, stellte sich die Frau wieder ans Fenster. Sie mochte es aus dem Fenster zu sehen.
Sie vermisste die Weite, sie hatte Heimweh und schämte sich dafür. Durfte sie sich zurück sehnen?
Wie ging es nun weiter? Ihr Asylgesuch wurde noch bearbeitet, sollte man sie zurück schicken, was wäre dann?
Sie wollte nicht an diese Dinge denken, sie wollte nicht daran denken, was mit ihren Mädchen sein würde, sollte sie zurück müssen,
zurück in uralte falsche Traditionen. Waren diese Traditionen falsch oder war sie es, die falsch lag?
War es richtig weg zu laufen? War es richtig, hier um Asyl zu bitten, in diesem Land, dass drei Tage zu Ehren Gottes,,,,,, feiert?
Wir sind beileibe nicht perfekt, wir sind voller Laster und Sünden, wir sind oberflächlich, voller Neid, manchmal echt doof,
sind Lügner, Heuchler, Blender. Wir sind stolz, hochmütig. Wir urteilen und verurteilen. Wir sind Meister des Beleidigt seins
und Nachtragend über Zeiten hinweg. Wir sind aufbrausend, manchmal radikal, niemals böswillig, nicht wirklich schlimm, eben Mensch !
Wir lernen, lernen gut zu sein, dass Richtige zu tun, wir sind nicht einer,,,,, wir sind alle zusammen bemüht, dass Richtige zu tun.
Es gibt uns,,,,, uns,,, die wir eben nicht perfekt sind,,, aber voller Liebe!
Es gibt uns, die wir die Geburt Jesus feiern, die größte Geburtstagsparty, aller Zeit und das für immer.
Wir sind hier um zu lernen,,,,,,, zu lernen, was es heißt Mensch zu sein,,,,, was es heißt in Gott zu sein und einfach ist das bestimmt nicht, jedoch,,,, am
Ende wartet auf uns, ein unverwelklicher Kranz voll Herrlichkeit.
Zusammen halten,,,,,,Klappe halten,,,,,zusammen rücken, durch halten.
Gottes Segen und Liebe führt uns zusammen.
Anno 2017
In Liebe Donatella