Ich habe meine Firma verloren. Ich habe mein Haus verloren. Ich bin ein Versager. Ich komme bei einem Bekannten unter, mit dem ich eine Beziehung führe.

Seit Andis Tod, ist alles anders. Es ist, als wäre ein Vorhang geöffnet worden, der die Erinnerung vergangener Ereignisse verhüllte. Plötzlich ist meine Kindheit mit ihrem Grauen so nahe, als wäre ich immer noch darin gefangen. Plötzlich erinnere ich mich an Dinge, von denen ich nichts wusste, bis heute und alles ist in ein, von Grauen, Blut, Gewalt, Alkohol und Schmerz gehülltes Tuch, verwoben. Dieses Tuch hüllt mich ein und ich komme nicht frei. Hilfe, flüstere ich, doch niemand hört mich. Ich fühle mich schuldig, ich fühle mich als Versager, ich bin schuld. Warum darf Andi sterben und ich muss leben? Ich denke oft an Suizid, nur das schlechte Gewissen, meiner Tochter gegenüber, hält mich zurück. Es gibt nur mich in ihrem Leben, ohne mich ist sie völlig alleine, so wie ich alleine bin, ohne sie. Ich schäme mich für meine Feigheit und meine Schwäche.

Ich bekomme einen Job in einer Spedition. Ich stehe morgens um 4 Uhr auf, gehe arbeiten, komme Nachmittag nach Hause und gehe in die Firma meines Bekannten arbeiten. Wir bauen die Firma gemeinsam auf und vergrößern. Ich arbeite von 5 Uhr morgens bis 22 Uhr abends und gehe dann in mein Bett. Ist das mein Leben? mir geht es nicht gut.

 

Warte mal mein Leben

warte doch

Was rennst du so

warte Leben warte

sonst verliere ich dich

Warte Leben warte doch

hörst du nicht mein Rufen

warte Leben warte 

Seele Hilfe wach auf

wach auf Seele

Siehst du nicht

das Leben

hörst du nicht mein Flehen

Seele kämpfe

Geist erwache Geist wach auf

schläft die Seele

brauche ich dich

Geist erwache Leben rennt

einsam steh ich.

Vernunft spricht sprich zu mir

Vernunft lass mich hören

deine Nähe

Lass mich fühlen

Leben

Verdammt wach auf

oder wacht das Leben

schläft Vernunft besiegt die Seele

Geist ertrinkt in Lügen

Irre ich mich?

 

 

Ich habe mich getrennt. Ich suche mir eine Wohnung. Ich bin dankbar für meine Tochter. Wieder einmal mehr zeigt es sich, ich bin nicht Beziehungsfähig.  Ich bin sehr müde, Andi fehlt mir so sehr, ich denke oft an ihn, wie es wäre bei ihm zu sein.

 

Wo bist du Andi?

 

Ich beginne jetzt um 3 Uhr morgens mit meiner Arbeit und gehe um 20 Uhr ins Bett. Ich habe keine sozialen Kontakte und denke mehr und mehr daran, wie es wäre bei Andi zu sein.

 

Andi, wo bist Du?

 

Ich habe einen Hund, am 04 April 2009 zieht er bei mir ein, ich bin glücklich, er ist an meiner Seite und er zwingt mich, raus zu gehen, vor die Türe.

Ich gehe mit ihm spazieren und spüre Leben, in mein stilles Sein projiziert. Er trägt das Halsband von Rigo.

Verantwortung ist gut für mich, seit meine Tochter nicht mehr bei mir lebt, habe ich nichts mehr, um das ich mich kümmern muss. Ich bleibe einfach in der Tonne. Jetzt muss ich raus aus der Tonne, da mein Hund raus muss. Er hatte bereits andere Besitzer, die ihn jedoch zurück brachten, er wäre so komisch. Komisch und anders, sind nur Wörter, was verbirgt sich dahinter?

 

Man bekommt immer den Hund, den man braucht.

 

In letzter Zeit denke ich viel an Gott.

Ständig frage ich mich, dass hier auf Erden kann doch nicht alles willkürlich sein.

Und wären wir ein Teil der Evolution, dann wären wir doch niemals so, wie wir sind. In der Natur gibt es kein mangelhaft. Der Erdenbürger jedoch ist mangelhaft. Früher gab es einen Gott für mich.

 

Gibt es noch einen Gott für mich?

 

Darüber denke ich nach und warum alles so ist wie es ist und so war, wie es war. Warum habe ich keine liebevollen Eltern? Warum habe ich Andi verloren? Warum reagiere ich auf verschiedene Dinge, sehr eigenartig? z.B. macht es mir Angst, wenn ich Stimmen vor meiner Türe höre. Manchmal höre ich im Hausflur vor meiner Wohnungstür Stimmen, die Bewohner unterhalten sich, ich bekomme dann Herz rasen und mir wird schlecht und ich habe richtig Angst, mächtig und so gewaltig, dass ich mit den Zähnen klappere. Völlig albern ist das. Bestimmte Gerüche machen mir Angst, dann rast mein Herz, ich bade in Schweiß und ich kann nichts dagegen tun. Ich kann mich nicht wehren, komme ich in eine Auseinandersetzung, dann laufe ich davon. Ich bin nicht Konfliktfähig. Ich gebe mir an allem die Schuld und frage mich ständig, warum ich so bin, wie ich bin und ich wäre gerne anders, klüger, mutiger, glücklicher. Warum werde ich manchmal so zornig? Warum fühle ich diesen Zorn und bin innerlich vollkommen darin gefangen? Warum empfinde ich im Grunde genommen eine nackte, raue, grausame Wut auf dieses Leben? warum fühle ich anderen gegenüber ausschließlich auf sexueller Basis etwas und das auch nur kurz, um dann wieder gar nichts zu fühlen, außer dass ich weg will von diesen anderen. Warum fühlt es sich manchmal so an, als wäre meine Haut zu eng und ich passe nicht hinein? 

 

Wenn man nie geliebt wurde, kann man dann lieben? 

 

Ich weiß nicht genau, was mit mir los ist, aber ich bin sehr traurig. 

 

Juli Anno 2011 

 

guten Morgen. Ich bin traurig, fühle mich alles andere als gut. 3 Wochen Urlaub, es ist 6 Uhr. Am liebsten würde ich mich unter einer Decke verkriechen. Totalabsturz. Und das seit Tagen. Aus, Ende, vorbei. Unglaublich. Keine Ahnung, was genau los ist. Es nervt. Ich habe einen Job, ich habe eine wundervolle Tochter, einen tollen Hund. Warum komme ich mit dem Arsch nicht mehr hoch? werde ich alt? und wem sollte ich das erklären, reiß dich zusammen, das wird schon wieder, sei froh das du gesund bist usw. stimmt ja auch, nur ich bin irgendwie am Ende. Ich habe immer für mich gesorgt. 

 

Ich habe Angst. 

Was, wenn ich das nicht in die Reihe bekomme? 

 

WAS IST MIT MIR LOS? 

Werde ich noch dünner, sind meine Brüste nur noch leere Schläuche, die an mir hängen. Und wenn ich das Essen schon zu anstrengend finde, wie soll ich dann leben?

und nun? ich möchte gerne für immer schlafen. 

 

Ich denke oft an Andi.

 

Ich denke oft an Gott. 

Ohne ihn ist mein Leben nicht vollständig, so erscheint es mir. 

Ich weiß, Gott ist. 

Ich weiß, er hat mir meine Brüder nicht genommen, irgendwie spüre ich, dass er nicht schuld ist, ich wollte ihm die Schuld geben. 

 

Damit ich einen Schuldigen für mein Versagen habe? 

 

Ist meine Mutter schuld? Gebe ich ihr die Schuld? 

Während ich mich das frage, spüre ich, dass auch meine Mutter nicht schuld ist. Sie hat Fehler begangen und dennoch glaube ich an ihre Unschuld. Eigenartig, dass ich so denke, denn wäre es nicht gerecht, sie schuldig zu sprechen? Doch steht es mir zu, sie schuldig zu sprechen? Sie ist bei meinen Großeltern aufgewachsen, wie war ihr Leben dort? Wurde auch sie von meinem Großvater bedroht? 

Andi ist an unserem Leben zerbrochen, wer hat Schuld daran? Schuld und Schuldigkeit, wie viel Schuld hat ein Alkoholiker? Wie viel Schuld hat eine verlorene Seele? Ich bin froh, erkannt zu haben, dass Gott nicht Schuld ist. 

 

Gott ist. Punkt 

Ich denke, er hat mit unserem Leben hier auf Erden nichts zu tun, sein Wirken ist ein anderes, aber richtig verstehen kann ich es noch nicht, werde ich jedoch, denn ich spüre, ich bin auf dem richtigen Weg.

Erkenntnis ist mein Ziel. 

Seit ich zurück zu Gott gehe, seitdem fühle ich mich besser und ich halte mich an ihm fest, in schweren Zeiten, dass stützt mich. Der Glaube versetzt Berge, so heißt es, der Glaube stützt auch, dass spüre ich.

 

August Anno 2011 

 

Es wird mich evtl. einmal wundern, was ich plötzlich erlebe und fühle. Oder das HIER ist das MORGEN. Kann ich es halten? Bin ich auf diesem Weg mit genug Atem unterwegs? Alles in mir, ist gut. Eigentlich müsste ich zusammen brechen. Ich esse kaum, ich trinke wenig. Bin meist 16 Stunden auf den Beinen. Ich bin noch gar nicht gewappnet gegen Dinge, die ich nicht will. Andere Erdenbürger verursachen mir Stress. Warum? liegt es an mir? meine Art? mein Denken? bin ich es? uninteressant. Ich fühle mich fern und gut ist es. Die Analyse kann warten. Mein Päckchen aufgeben, mein Auto saugen, Steuererklärung abgeben, fertig. Job, Tochter, Hund, alles toll. Keine Schulden. 

 

Feierabend und ich habe eine Krawatte. Arbeit, Stress. Alle stehen unter Druck. 

Wann haben wir zuletzt zusammen gelacht? 

Jeder pinkelt dem anderen ans Bein, was ist los mit uns? 

Sogar die Arbeit wird zu einem Spießrutenlaufen. 

Wir sind alle am Ende. 

 

Keine sozialen Kontakte. Wer bin ich? 

Gut, dass es meinen Hund gibt.

 

Wer nichts bewegt, bewegt nichts. 

 

Bin ich erstarrt? 

Mit Schreiben mein Leben ermöglichen. 

Besser werden, positiv denken, nach vorne blicken. 

Solange ich nichts ändere, ändert sich auch nichts. 

 

Nur ein freies Huhn ist ein glückliches Ei. 

 

Der Wunsch zu schreiben, richtig zu schreiben. 

 

Oktober Anno 2011

  

Heute ist nicht mein Tag, keine Ahnung. Ich fühle mich traurig. Müde, hoffnungslos, antriebslos, mutlos, verloren. Gestern war es noch nicht so schlimm. Woran liegt das nun? Jetzt langsam komme ich immer mehr dahinter, was mit mir nicht stimmt. Wenn ich eine Beziehung eingehe, mit Nähe und so, dann werde ich weich und alles bricht aus mir heraus. Dann möchte ich reden über Mama und mein Dasein bei ihr, über dieses Leben. Über das, was heute immer noch in mir, nach Liebe sucht. Dann beginne ich oft an dieses Thema zu denken und es lässt mich nicht in Ruhe. Ich möchte das nicht. Wenn ich alleine bin, es niemanden gibt, dann habe ich auch nicht diese Sehnsucht nach Verständnis, Trost. Dann bin ich nicht weich gespült, von innen nach außen. Das ging mir bei all meinen Beziehungen so. Und genau das ist nicht gut für mich. Und jetzt weine ich. Tränen der Wut, Tränen der Trauer. Das ist aber auch zum Kotzen. Reiß dich zusammen, das denke ich. Und du alleine bist verantwortlich für deine Misere. Du solltest endlich deine Angelegenheiten regeln. Denn, ich bekomme im Augenblick nichts so richtig in die Reihe. Gar nichts und das macht mir sehr zu schaffen. Ich bin so unendlich müde. Manchmal schäme ich mich für mein Gejammer. Nichts von alledem ist wirklich schlimm. Krankheit, Tod, das ist schlimm. Mir geht es doch gut.

 

Reiß dich zusammen, du kannst das. 

 

Tausend Gedanken und keine Ankunft. 

 

 

Ich möchte nicht, wirklich nicht

Ich suche nicht, wirklich nicht

Ich finde die Wirklichkeit nicht

Nicht aufgeben nicht

Nicht stehen bleiben,

nicht  

Begrenzt durch vorgegebene Linien, möchte ich der Realität entfliehen

In Wellen schlagend sanft an Land rollen, eingebunden in tausend Moleküle unendlicher Wassermassen

 

 

Ich hier, schreibend mit Herzklopfen, bumbumbum.

Das Gefühl in mir, so böse und dunkel. 

Woher kommt es? bumbum im Magen. 

Mein Herz schlägt in meinen Eingeweiden. 

Mit dem Bewusstsein einer Unruhe, die ihren Ursprung in Unverständnis hat, entzieht sich mir jegliches Wollen.

Ich will nicht mehr. 

Eingekerckert bin ich. 

 

Gott ist nicht schuld. Irgendwie habe ich erkannt, dass Gott nicht schuld ist.

 

Immer noch verstehe ich nicht, warum mein Leben so ist, wie es ist und warum ich? Aber Gott hat damit nichts zu tun, dass spüre ich. Es war einfach, ihm die Schuld zu geben, an Andis Tod, an meiner Verzweiflung, an die schweren Zeiten. Gott ist schuld und Basta.

 

Nur, Gott ist nicht schuld, er ist weder Richter noch Kläger, er ist Gott. Punkt 

 

Die Erdenbürger sind Richter und Kläger.  

 

Aber was genau ist Gott denn nun?

 

Nun, besser ich denke an Gott, als an Selbstmord. 

Selbstmord ist Sünde, sagt man. Heißt das, Andi ist jetzt in der Hölle?

Nein, ich glaube nicht, dass es so ist. Ich spüre, dass es nicht so ist. 

Aber, wie ist es denn dann? warum fühle ich so eine Verbindung zu Albert Einstein? Immer schon fühlte ich mich zu diesem Erdenbürger hin gezogen. Warum, weiß ich nicht. Aber ich habe mir ein Buch gekauft: „ Albert Einstein sagt“ und siehe da, in diesem Buch steht, Gott würfelt nicht, genau dasselbe habe ich gedacht, Gott würfelt nicht. Und wenn im Wald ein Baum umfällt und keiner hört hin, hört man dann überhaupt ein Geräusch? Ich denke, man hört nichts, wo kein Empfänger, da kein Signal. Und wenn ich Gott nicht anspreche, dann antwortet er auch nicht. 

 

Manchmal lächle ich über mich selbst, vom irrsinnigen Erdenbürger zum Leien Philosophen. 

 

Einstein mag R.W. Emerson, ich werde mir ein Buch von Emerson kaufen, mal sehen, ob ich ihn auch mag. 

Emerson ist wundervoll. 

Ich freue mich so sehr, ihn lesen zu dürfen, danke Einstein, danke Emerson.

Ich erstarre in Ehrfurcht, was für ein Schreiberling. 

 

Gott würfelt nicht, er hat nichts mit meinem Elend zu tun. 

Ich bin sehr glücklich, nicht mehr böse auf Gott zu sein.

Irgendwie glaube ich, ich bin auf dem richtigen Weg und noch lebe ich.

 

Ich lebe! 

Die Frau in der Tonne…………………………. 

 

November Anno 2011 

 

Nachdenklich im Wandel, zur Reife gekommen. Sogar mein Schriftbild ändert sich. Ich fühle fremde Welten. Die Problematik meines Daseins hat Bestand. Ich habe es in meinen Händen. Es liegt an mir, etwas zu verändern, mein Denken zu verändern. Du bist, was du denkst. Heute als ich von der Arbeit kam, Herzrasen und unruhige Gedanken. Ich bin der Sklave meines müden Körpers. Ich versuche die unruhigen Gedanken auszublenden. Doch sie kommen in meine Wachträume, ich muss gut auf mich aufpassen. In meinem Ich sind viele unruhige Bilder, Gefühle und Gedanken abgespeichert. Sie verselbständigen sich und bereiten mir Angst und Kummer. 

 

Pass auf dich auf. Der Geist der Vergangenheit lebt in dir, ungezähmt und unbeherrscht. Lass es doch einfach geschehen, warum nicht weinen? Hör auf zu schreiben und zähle dich nicht raus. 1,2,3,4,,,,,,,,,,, psssssssssssst.

 

Du bist alleine, musst nicht lächelnd sein. 

 

Die Ungeheuer leben in mir. 

Und manchmal reißen ihre Klauen graue Wolkenbilder in Fetzen. 

Dem Himmel niemals näher, als mit gesenktem Haupt, die Hände in dunkler Erde vergraben. 

Jetzt, jetzt, jetzt frage ich dich Leben, tausend male in den Raum gestellt. 

Als ob das Leben eine Stimme hätte. 

Rein geworfen, ungewollt die Andersartigkeit. 

Eine eigene Spezies? 

Ich weiß, den Herzschlag des Universums trage ich in mir.

Wer bin Ich? gibt es mich? morgen?  wenn ich meine Augen schließe, schleicht die Beklemmung in meine Magenwände und in mir ist Enge. 

Ich bin zu kurz, meine Hülle passt nicht. 

Natürlich normal, aufstehen, arbeiten, alles voll normal. 

 

Aufgehängt, ausgeblutet, aufgestanden, Leben. 

 

Heute ist alles verschoben durch unfähige Synapsen und mangelnder Botenstoffe. 

 

Funktionalität eingeschränkt. Dennoch, es geht immer, ausschließlich nach vorne. 

Rückwärts gehen und seitwärts gehen bringt mich nicht nach vorne. 

Der Schritt ist der Bote. 

Müde, und ich erkenne, an solchen Tagen ist alles dunkel. 

Dann ist das Tal der Tränen, der Mantel meiner Befindlichkeit. 

Ich weine.

 

Gebettet in Regungslosigkeit, vorwärts blickend im jetzt und hier ausharrend. 

Psycho, das Ungesagte hält mich gefangen, salzige Spur meiner Tränen. 

Runter, runter, runter. Wie eine Woge banger Empfindungen, geschoben. 

Die Erschütterungen in meinem Ich und die Woge über mir. 

Unsichtbar für Jedermann, nur für mich unangreifbar mächtig, real. 

 

Ich glaube an mich, ich glaube an duftende Blumen.  

Ich kann leben, ich kann es.

Komm aus der Tonne raus. 

Reiß dich zusammen, wenn du nur Mist schreibst, dann schreib doch nicht,

lass es und jammere doch weiter, dein Leben lang,

du bist leer. 

 

Ruhig Brauner ruhig, lass dich nicht verrückt machen von dem Vorwurf deines Ich. 

Bin ich das, diese Stimme in meinem Bauch? 

Ich bin evtl. doch mehr gestört als ich immer dachte?

  

Nein, anders sein ist nicht gleich Irrsinn. 

Blättere zurück, ganz oben und waagerecht. 

Der Götterfunken Seelennahrung im Gleichgewicht mit dir.

Nur du. 

Wo ist also das Problem? 

du. 

Wenn alles Gestern gar keine Rolle spielt, was ist das Problem? 

warum sitzt du hier und weinst? 

warum bist du durchsichtig? 

warum fehlt dir das Gleichgewicht? 

warum wird das Gestern in einem Reigen schlechter Gezeiten zu einem Sturm deines Niederganges? 

 

Psychotherapie, Psychiater.  

Psychiatrische Hilfe und alles wird gut?

sitze ich dann nicht mehr hier und weine? 

Ich sollte aufhören zu jammern.

Ich bin der Oberlooser, weil ich immer nur theoretisch toll bin. 

 

Essen, du solltest essen, hänge die Wäsche auf, gehe mit deinem Hund. 

Bewege dich, bleibe nicht sitzen und starre die Wand an. 

Hier ist nichts, was du brauchst, geh raus.

 

 

Tausend Sterne mein Blick geöffnet in dieser Unendlichkeit 

bin ich 

tausendfach noch unwissend 

folge ich 

alten Weisen klugen Sagen 

raube ich 

wahres Wissen

 

 

Dezember Anno 2011 

 

Noch nie hat es bei mir so ausgesehen. Ich kann auf jede Fläche eine Staubgeschichte schreiben.

Vom Sein und Nichtsein staubiger Angelegenheiten.

 

Was brauche ich? Demut.

 

Wenn ich psychisch stabil bin, in der Waage, so wie heute, dann spüre ich den Glanz einer unveränderlichen Erkenntnis, ich bin nicht allein.

 

Was ist wichtig, der Staub auf den Flächen?

 

Rückblickend 45 Jahre und immer noch fülle ich meine Tagebücher mit solchen Mist.

Seite um Seite, laut, leise, nichts, scheint besser zu werden, nur anders. 

 

Ich kann mich nicht erklären, ich bin mir so fern

Ich finde mich nicht 

Dort vergraben, im erdigen Boden, schlägt ein Herz 

 

Ich möchte manchmal in eine Klinik gehen, würde mir das helfen?

da kann ich dann malen und so und mich selber finden oder ganz verlieren.

 

Neues Jahr, neues Glück. Nächstes Jahr werde ich ebenso in diesem Drama mitspielen. Und ich, ich alleine mache mein Leben. Dass ist das schärfste, ich verursache mir Stress. Ich hasse mich und finde mein Gejammer zum kotzen.